Pathys Stehplatz (23) – Von Sesselpickern und Fehltritten: Es siegt nicht immer die Vernunft

Helene Grimaud im Wiener Konzerthaus 2023
Foto: Hélène Grimaud © Wiener Konzerthaus / Markus Aubrecht

Die Plätze auf den großen Bühnen sind rar. Salzburg, Wien, Paris, New York. Dazu noch ein paar deutsche Großstädte und vereinzelte Ecken in Asien und Resteuropa. Das war es im Grunde. Viel mehr Gelegenheiten bieten sich einem Pianisten nicht, um ordentlich abzusahnen. Dass man da nicht gerne seinen Stuhl räumt, liegt in der Natur der Sache. Eine Pause hätten dennoch einige dringend nötig. (mehr …)

Pathys Stehplatz (22) – „Figaro“ an der Wiener Staatsoper: Barrie Koskys zweiter Streich, folgt so gleich

Barrie Kosky im Mahler Saal der Wiener Staatsoper
Foto: Barrie Kosky beim Regieportrait im Mahler Saal der Wiener Staatsoper © Jürgen Pathy

Bühne frei für Glamour pur. Das heißt es ab 11. März 2023 an der Wiener Staatsoper. Da lässt Barrie Kosky nämlich seine Deutung des Da Ponte-Mozart-Meisterwerks „Le nozze di Figaro“ von der Leine. Erwarten darf man viel: Nicht nur optische Reize, die da womöglich wieder über die Bretter flitzen könnten. Kosky ist bekannt für seine ausgefeilte Personenführung. Auch vielversprechende Stimmen, wie die Susanna der Neuproduktion, die bereits im Vorfeld eine Kostprobe geboten hat.

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Artistic Director Christoph Müller: „Wir können nicht nur Tschaikowsky und Dvořák spielen.“

Pressekonferenz Gstaad Menuhin Festival 2022
Foto: Christoph Müller, Artistic Director des Gstaad Menuhin Festival © Raphael-Faux

Das Gstaad Menuhin Festival setzt auf eine Neuauslegung: „Demut“ in Zeiten des Wandels. So nennt sich der Schwerpunkt der 67. Ausgabe des Schweizer Musikfestivals, das einst Yehudi Menuhin gegründet hat. Ein Gespräch mit Artistic Director Christoph Müller. Der Schweizer Kulturunternehmer bezieht Stellung, warum man auch in der Klassikbranche nicht mehr die Augen verschließen kann vor dem Klimawandel und den Ereignissen, die rundherum gerade die Welt erschüttern. (mehr …)

Pathys Stehplatz (19) – Dirigent Antonello Manacorda lässt jeglichen Mut vermissen

Philippe Sly und Kyle Ketelsen in "Don Giovanni"
Foto: Kyle Ketelsen und Philippe Sly in "Don Giovanni" © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Wiener Staatsoper, 1. Februar 2023
Don Giovanni, Wolfgang Amadeus Mozart

Barrie Kosky, Inszenierung
Antonello Manacorda, Musikalische Leitung

von Jürgen Pathy / Klassikpunk

So langweilig kann Mozart klingen. Bereits nach den ersten Takten war klar, das wird sich ziehen wie Kaugummi. Das zu „überstehen“ wird eine Herausforderung – nicht die einzige vielleicht, die größte aber bestimmt. Mit so einem Gedanken bereits bei der Ouvertüre von Mozarts „Don Giovanni“ konfrontiert zu sein, sollte heutzutage eigentlich nicht mehr passieren. (mehr …)

Cecilia Bartoli: „Als Musikerin und Sängerin glaube ich fest an die Kraft der Musik“

Cecilia Bartoli
Foto: Cecilia Bartoli © Kristian Schuller / Decca

„Les Passions de l’âme“ – Den Mythos rund um die betörende Klage des Orpheus und dessen Gang in die Unterwelt stellt Cecilia Bartoli als Künstlerische Leiterin ins thematische Zentrum der Pfingstfestspiele 2023. Warum dieser Stoff Komponisten immer wieder inspiriert und welche Bedeutung er für sie hat, erzählt Cecilia Bartoli im Interview. (mehr …)

Der banale Anspruch an die Regie: Keine widersprüchliche Ästhetik zwischen Musik und Bühne

Christian Gerhaher in Simon Stones Inszenierung von Wozzeck an der Wiener Staatsoper
Foto: Bei Regisseur Simon Stone landet Wozzeck (Christian Gerhaher) im Wiener Arbeiterbezirk Simmering © Michael Pöhn

Antwort auf eine Frage, die Prof. Karl Rathgeber mir gestellt hat. Nachdem er Pathys Stehplatz (17) mit „einem gewissen Vergnügen“ gelesen hat, ist ihm eine Sache eher aufgestoßen: Ist es die Aufgabe der Oper, die Aufgabe von Kunst, um „Abstand von der Realität zu gewinnen“? (mehr …)

Pathys Stehplatz (17) – Zwischen Tyrannei, Regietheater und Tradition: Staatsoperndirektor Bogdan Roščić lotet in Wien die Grenzen aus

Bogdan Roščić
Foto: Bogdan Roščić © Lalo Jodlbauer

Wenn das Wort Regietheater fällt, stellt es vielen die Zehennägel auf. Drehende Bühnen, vor lauter Symbolik kaum zu entschlüsselnde Sujets und als Höhepunkt der Entgleisungen: Ein Lohengrin, der ohne Schwan in Brabant auftaucht. Hätten viele vor Jahrzehnten kaum für möglich gehalten. Seit den 1980er Jahren ist alles anders. Da hatte sich das Wort „Regietheater“ bereits etabliert.

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