Pressekonferenz Gstaad Menuhin Festival 2022
Foto: Christoph Müller, Artistic Director des Gstaad Menuhin Festival © Raphael-Faux

Artistic Director Christoph Müller: „Wir können nicht nur Tschaikowsky und Dvořák spielen.“

Das Gstaad Menuhin Festival setzt auf eine Neuauslegung: „Demut“ in Zeiten des Wandels. So nennt sich der Schwerpunkt der 67. Ausgabe des Schweizer Musikfestivals, das einst Yehudi Menuhin gegründet hat. Ein Gespräch mit Artistic Director Christoph Müller. Der Schweizer Kulturunternehmer bezieht Stellung, warum man auch in der Klassikbranche nicht mehr die Augen verschließen kann vor dem Klimawandel und den Ereignissen, die rundherum gerade die Welt erschüttern. (mehr …)

Philippe Sly und Kyle Ketelsen in "Don Giovanni"
Foto: Kyle Ketelsen und Philippe Sly in "Don Giovanni" © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Pathys Stehplatz (19) – Dirigent Antonello Manacorda lässt jeglichen Mut vermissen

Wiener Staatsoper, 1. Februar 2023
Don Giovanni, Wolfgang Amadeus Mozart

Barrie Kosky, Inszenierung
Antonello Manacorda, Musikalische Leitung

von Jürgen Pathy / Klassikpunk

So langweilig kann Mozart klingen. Bereits nach den ersten Takten war klar, das wird sich ziehen wie Kaugummi. Das zu „überstehen“ wird eine Herausforderung – nicht die einzige vielleicht, die größte aber bestimmt. Mit so einem Gedanken bereits bei der Ouvertüre von Mozarts „Don Giovanni“ konfrontiert zu sein, sollte heutzutage eigentlich nicht mehr passieren. (mehr …)

Cecilia Bartoli
Foto: Cecilia Bartoli © Kristian Schuller / Decca

Cecilia Bartoli: „Als Musikerin und Sängerin glaube ich fest an die Kraft der Musik“

„Les Passions de l’âme“ – Den Mythos rund um die betörende Klage des Orpheus und dessen Gang in die Unterwelt stellt Cecilia Bartoli als Künstlerische Leiterin ins thematische Zentrum der Pfingstfestspiele 2023. Warum dieser Stoff Komponisten immer wieder inspiriert und welche Bedeutung er für sie hat, erzählt Cecilia Bartoli im Interview. (mehr …)

Christian Gerhaher in Simon Stones Inszenierung von Wozzeck an der Wiener Staatsoper
Foto: Bei Regisseur Simon Stone landet Wozzeck (Christian Gerhaher) im Wiener Arbeiterbezirk Simmering © Michael Pöhn

Der banale Anspruch an die Regie: Keine widersprüchliche Ästhetik zwischen Musik und Bühne

Antwort auf eine Frage, die Prof. Karl Rathgeber mir gestellt hat. Nachdem er Pathys Stehplatz (17) mit „einem gewissen Vergnügen“ gelesen hat, ist ihm eine Sache eher aufgestoßen: Ist es die Aufgabe der Oper, die Aufgabe von Kunst, um „Abstand von der Realität zu gewinnen“? (mehr …)

Bogdan Roščić
Foto: Bogdan Roščić © Lalo Jodlbauer

Pathys Stehplatz (17) – Zwischen Tyrannei, Regietheater und Tradition: Staatsoperndirektor Bogdan Roščić lotet in Wien die Grenzen aus

Wenn das Wort Regietheater fällt, stellt es vielen die Zehennägel auf. Drehende Bühnen, vor lauter Symbolik kaum zu entschlüsselnde Sujets und als Höhepunkt der Entgleisungen: Ein Lohengrin, der ohne Schwan in Brabant auftaucht. Hätten viele vor Jahrzehnten kaum für möglich gehalten. Seit den 1980er Jahren ist alles anders. Da hatte sich das Wort „Regietheater“ bereits etabliert.

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Dirgent Philippe Jordan
Foto: Philippe Jordan © Johannes Ifkovits

Pathys Stehplatz (16) – Philippe Jordans vermeintlicher Zwist mit den Wiener Philharmonikern: Beim „Rosenkavalier“ ist davon nichts zu spüren

Zu meiner Schande, ich gebe es zu: Ich hab den „Rosenkavalier“ noch nie zuvor gesehen. Der Grund ist ganz einfach – weil die „Salome“ oder eine „Elektra“ eher meinen Geschmack zu treffen scheinen. Ein Irrtum, wie sich nun herausstellen sollte. An der Wiener Staatsoper hat ein Staraufgebot für volle Reihen gesorgt. Meister im Graben: Philippe Jordan, der, seitdem er angezählt ist, das Publikum mit absoluter Mehrheit hinter sich zu scharen weiß. 2025 verlässt Jordan die Wiener Staatsoper. Sein Vertrag als Musikdirektor wurde nicht verlängert.

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Lohengrin Premiere Bayerische Staatsoper von Kornel Mundruczo
Foto: Klaus Florian Vogt als Lohengrin an der Bayerischen Staatsoper © Wilfried Hösl

Harte Strafe für Brabant: Den Münchner „Lohengrin“ begräbt ein Meteorit | Klassik begeistert

Lohengrin, Richard Wagner Bayerische Staatsoper, München, 3. Dezember 2022, Premiere von Jürgen Pathy Verkehrte Welt in München. Bei Regisseur Kornél Mundruczó tauschen Gut und Böse die Seiten. Elsa, die reine Jungfrau, die das Frageverbot bricht, sticht als schwarzes Schaf aus der Masse. Ortrud, die vermeintlich böse Hexe, nimmt beim gebürtigen Ungarn fast schon liebevolle Charakterzüge an. Das Konzept stammt…