Dmitry Stanislavovich Belosselskiy
Foto: Dmitry Stanislavovich Belosselskiy © Marty Sohl / Met Opera

NABUCCO am 6. Januar 2024 live aus der Met ins Kino

Mit NABUCCO gelang Giuseppe Verdi 1842 der Durchbruch als Opernkomponist. Große Gefühle wie Leidenschaft, Hass und Wahnsinn hat er in diesem Werk mit beeindruckender Genauigkeit und musikalischer Kraft gestaltet. Va, pensiero, der sogenannte Gefangenenchor, ist eines der populärsten Musikstücke der Opernkanons. Er steht für die Befreiung eines unterdrückten Volkes und ist bis heute so etwas wie die zweite Nationalhymne der Italiener.

Die Geschichte hinter Nabucco

Jerusalem und Babylon zur Zeit Nebukadnezars 578 v. Chr.: Nabucco, König von Babylon, hat die Hebräer unterworfen und ihren Tempel zerstört. Seine Tochter Abigaille hasst die Hebräer, während seine zweite Tochter Fenena Ismael, einen der versklavten Hebräer, liebt. Im Rausch seines Sieges erhebt sich Nabucco zum Gott und verliert darüber den Verstand. Als Abigaille erfährt, dass sie in Wahrheit die Tochter eines Sklaven ist, beginnt ein mörderischer Kampf um die Herrschaft.

Das Bibel-Epos um Macht, Liebe und Religion ist mehr, als bloßes Historiendrama, das Sänger, Chöre und Bühnentechnik auf das Äußerste fordert. Menschliche Konflikte werden in hochemotionaler Musik ausgedrückt und prägen diesen ersten großen Opernerfolg des Komponisten Giuseppe Verdi.

Der Dirigent und der Cast der Vorstellung an der New Yorker Met

Die musikalische Leitung hat der italienische Dirigent Daniele Callegari. Er bringt Opulenz, Schwung und Stilsicherheit in Verdis Partitur und zeigt, was möglich ist, wenn ein Maestro dieses frühe Werk mit Integrität und Leidenschaft angeht. Beim Höhepunkt jeder Nabucco- Aufführung, dem Gefangenenchor Va, pensiero bringt er die Musik geradezu zum Schweben.

Eine Szene aus Verdis Nabucco an der New Yorker Met
Foto: Szene aus Verdis Nabucco an der New Yorker Met © Marty Sohl

Elijah Moshinskys Inszenierung zeichnet sich durch einen gewissen Old-School-Charme aus, mit ihrem imposanten, vielseitig einsetzbaren Bühnenbild. Sie erinnert an eine Zeit, in der die Sängerinnen und Sänger fast ausschließlich für die Darbietung des Dramas verantwortlich waren.

Und genau das tun George Gagnidze in der Titelrolle und die stimmgewaltige Liudmyla Monastyrska in der Rolle der Abigaille. Er formt mit seinem warmen Bariton den gesamten Charakterbogen des Nabucco, vom prahlerischen König bis zum reumütigen Vater. Sie stürzt sich mutig in die endlose Parade von Spitzentönen und nutzt die ruhigen Momente für subtiles Flair.

Zaccaria, den Hohepriester der Hebräer, gibt Dmitry Belosselskiy mit profundem Bass. Der süd-koreanische Tenor SeokJong Baek in seinem Met-Debüt und die russische Mezzosopranistin Maria Barakova singen das verliebte Paar Ismael und Fenena mit jugendlichem Überschwang und ergreifender Lebendigkeit.

Met im Kino

Die Met-Saison 2023/2024 wird live auf über 200 Leinwände in Deutschland und Österreich übertragen. Der Kartenvorverkauf hat begonnen. Die Liste der teilnehmenden Kinos und weitere Informationen finden Sie unter www.metimkino.de.

 

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Califano

    Ich habe mir die Übertragung im Kinopolis Gießen angeschaut. Die Akustik war gruselig schlecht. Ich werde dem Kino noch eine Chance geben, weil ich nicht weiß, ob die Übertragung so schlecht war oder das Kino keinen Sound hatte

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