Bogdan Roščić
Foto: Bogdan Roščić © Lalo Jodlbauer

(Pathys Stehplatz 2) – Bogdan Roščić, der neue starke Mann an der Wiener Staatsoper

Foto: Bogdan Roščić vor der Wiener Staatsoper © Lalo Jodlbauer

Lange Zeit hat er sich kämpferisch gegeben. Dann hat auch er nachgeben müssen. Obwohl Bogdan Roščić alles versucht hat, um den normalen Spielbetrieb so lange wie möglich aufrechtzuerhalten – seit 3. November 2020 ist die Wiener Staatsoper geschlossen. „Stumm“, wie es auf der Licht-Installation stand, die an der Fassade des Hauses angebracht wurde. Eine Idee von Roščić. Nicht das einzige Zeichen, dass im „ersten Haus am Ring“ ein neuer Wind weht. Zeit für ein kurzes Resümee…

von Jürgen Pathy / Klassikpunk

Seit Juli 2020 ist Bogdan Roščić nun Direktor der Wiener Staatsoper. Sein Auftrag ist klar. Zumindest, wenn man seine Aussagen und sein Handeln auf einen Nenner bringt: Das Haus soll einer deutlichen Verjüngungskur unterzogen werden. Das ist nicht erst klar, seitdem er im ZiB-Interview betonte, dass es eine große Enttäuschung wäre, wenn er den Altersdurchschnitt der Besucher in fünf Jahren nicht deutlich gesenkt haben werde. Bereits 2016 gab es erste Anzeichen. Damals verkündete Kanzleramtsminister Drozda, er wolle mit Roščić eine „Oper 4.0“ erschaffen. Was immer damit gemeint war, wird nun deutlich.

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Philippe Jordan im Orchestergraben der Wiener Staatsoper
Foto: Philippe Jordan im Orchestergraben der Wiener Staatsoper © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Philippe Jordans Klangvorstellung

Foto: Musikdirektor Philippe Jordan im Orchestergraben der Wiener Staatsoper © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn "Ja, meins ist das alles net!", wie es bei uns in Wien so schön heißt. Was genau? Erstens: Das Kasperletheater rund um Jonas Kaufman, das dieser Tage wieder herrscht, wie selten zuvor. Und zweitens, was mich als Wiener viel mehr tangiert, weil es mich…

Mehr über den Artikel erfahren Buh-Orkan für Ebolis Traum an der Wiener Staatsoper | Klassik begeistert
Foto: Jonas Kaufmann (Don Carlos) und Igor Golovatenko (Rodrigue) in der Wiener Staatsoper © Michael Pöhn

Buh-Orkan für Ebolis Traum an der Wiener Staatsoper | Klassik begeistert

Giuseppe Verdi, Don Carlos
Wiener Staatsoper, 27. September 2020

von Jürgen Pathy / Klassikpunk

Verdi auf Französisch – nein, danke! Mag es zwar löblich sein, dass Bertrand de Billy das Original mühevoll rekonstruiert hat, die volle Wirkung kann Verdis Meisterwerk im Grunde nur in italienischer Sprache entfachen. Vor allem emotional und musikalisch. Die Rede ist von „Don Carlos“. Nicht umsonst hat Verdi sich die Arbeit angetan, die Grande opéra im klassischen Stil zu kürzen und zu streichen. Für die italienische Neugestaltung, die 1884 an der Mailänder Scala aufgeführt wurde, nahm er nicht nur einige Änderungen vor, sondern eliminierte die Hälfte der Musik und komponierte ein Drittel zur Gänze neu. (mehr …)

Debütantinnen und Debütanten Einzug beim Wiener Opernball
Foto: Das Jungdamen- und Herrenkomitee zieht dieses Jahr nicht ein © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Wiener Opernball 2021 abgesagt!

In Absprache mit der österreichischen Bundesregierung wurde der Opernball 2021 abgesagt. Das wurde soeben auf der Homepage der Wiener Staatsoper veröffentlicht. Der Grund: Corona!   „Es tut uns allen sehr leid", schreibt Direktor Bogdan Roščić . Aufgrund der aktuellen Situation rund um COVID-19 kann der gesellschaftliche Höhepunkt der Ballsaison, der für den 11. Februar 2021 geplant war, nicht stattfinden.…

Asmik Grigorian als Madama Butterfly an der Wiener Staatsoper
Foto: Antony Minghellas „Madama Butterfly" feiert Premiere an der Wiener Staatsoper © Michael Pöhn

„Madama Butterfly“: Etwas unterkühlter Saisonauftakt in der Wiener Staatsoper

Wiener Staatsoper, 7. September 2020
Madama Butterfly, Giacomo Puccini

Rückblick von Jürgen Pathy / Klassikpunk

Seppuku oder Harakiri. Der ehrenhafte Freitod der Samurais. Dieser wurde zur Saisoneröffnung zum Glück nur auf der Bühne der Wiener Staatsoper exekutiert. Von Cio-Cio-San, der Hauptdarstellerin in Puccinis „Madama Butterfly“, mit der Bogdan Roščić seine Ära als Direktor des Hauses eingeleitet hat. Ein Highlight hätte es werden sollen. Im Vorfeld hochgepriesen, kommt es erstens jedoch anders, und zweitens als man denkt. Vor allem Philippe Jordan und Asmik Grigorian bleiben einiges schuldig. (mehr …)

Asmik Grigorian
Foto: Asmik Grigorian als Cio-Cio-San in "Madama Butterfly" an der Wiener Staatsoper © Michael Pöhn

Saisonauftakt der Wiener Staatsoper mit „Madama Butterfly“ LIVE

Das lange Warten hat ein Ende. Am Montag, dem 7. September, startet die Wiener Staatsoper nicht nur in die neue Saison, sondern läutet gleichzeitig eine neue Ära ein: mit Bogdan Roščić als neuem Direktor. ORF III überträgt LIVE-zeitversetzt ab 20:15 Uhr, Radio Ö1 live ab 19:00 Uhr. Am Programm: „Madama Butterfly“ (Giacomo Puccini) in einer Inszenierung des 2008 verstorbenen Regisseurs Anthony Minghella. (mehr …)

Wiener Staatsoper
Foto: © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Besondere Führungen: Die Magie der Wiener Staatsoper

Führung durch die Wiener Staatsoper, 7. August 2020

von Jürgen Pathy / Klassikpunk

Wenn schon keine Oper, dann zumindest eine Führung. Gestern wurde mir diese Ehre in der Wiener Staatsoper zu teil. Eher zufällig als geplant. Auf dem Weg zum Tirolerhof, einem traditionellen Wiener Cafehaus mit Blick auf die Oper, wurde ich magisch angezogen – von einer offenen Tür in das geliebte Opernhaus, das ich seit Monaten nicht mehr betreten durfte. Coronabedingt hat die Wiener Staatsoper seit März des Jahres ihre Pforten verschlossen gehabt. Die Sehnsucht war also groß. Einmal den Kopf durch die Tür gesteckt, schon war es um mich geschehen – die magnetische Anziehungskraft dieses Hauses ist einfach zu groß. (mehr …)