Alles Walzer! Der Wiener Opernball 2020

Leuchtet sie nicht hell, heller als alle anderen Abendsterne entlang der Wiener Ringstraße? Die Wiener Staatsoper, am 25. Mai 1869 feierlich mit „Don Giovanni” eröffnet, begleitet sie Herrn und Frau Wiener bereits seit über 150 Jahre. Ihre Anziehungskraft ist so groß, ihre Aura so mächtig, dass sie mich einfach in ihren Bann gezogen und nie wieder losgelassen hat. Auf meinem Heimweg von der Weihnachtsfeier hat es mich unweigerlich zu ihr hingezogen. (mehr …)
Foto: Camilla Nylund in “Die Frau ohne Schatten” an der Wiener Staatsoper @ Wiener Staatsoper / Michael Pöhn
Wiener Staatsoper, 14. Oktober 2019
Richard Strauss, Die Frau ohne Schatten
von Jürgen Pathy / Klassikpunk
Oh süßer Duft, oh himmlischer Duft. In diesen göttlichen Sphären ist man geneigt zu apostrophieren, wenn Christian Thielemann und das Staatsopernorchester mit Richard Strauss‘ „Frau ohne Schatten“ zum Rundumschlag ansetzen. Egal ob kammermusikalischer Zauber wie über weite Strecken dieser 1919 uraufgeführten Märchenoper oder feurige Eruptionen wie in den Zwischenspielen – was da Montagabend wieder einmal aus dem Graben der Wiener Staatsoper strömte, entbehrt jeglicher Rechtfertigung über die teils absurde Inszenierung des Franzosen Vincent Huguet. Vergessen der splitternackte Jüngling, die teils schwach in Szene gesetzten Protagonisten oder die aus dem zeitlichen Kontext gerissenen Geistesblitze wie drei Neonröhren, die über einem Schlachtfeld des Ersten Weltkriegs prangen. Christian Thielemann und dem Orchester sei Dank! (mehr …)
Wiener Staatsoper, 10. Oktober 2019
Richard Strauss, Frau ohne Schatten
von Jürgen Pathy
Christian Thielemann hat wieder zugeschlagen! Der preußische Hexenmeister und das Staatsopernorchester, aus dem sich die Wiener Philharmoniker rekrutieren, verwandeln die Wiener Staatsoper in einen Hort der Freude, Trauer und Empathie. Mit dieser von Vincent Huguet inszenierten „Frau ohne Schatten”, die in der letzten Saison ihre Premiere feierte, setzt Thielemann zum nächsten Höhenflug an. Gebettet in ein klassisches Bühnenbild, das bis auf einen nackten Jüngling ohne jegliches Klimbims auskommt, klopft diese Jubiläumsvorstellung bereits jetzt ganz laut an, um sich auf der Poleposition der Kategorie „Höhepunkt der Spielzeit” zu qualifizieren. (mehr …)
Wiener Staatsoper, 25. September 2019
Giuseppe Verdi, Il trovatore
von Jürgen Pathy
Bei einer Sache sind sich fast alle einig: „Il Trovatore“ ist eine Oper, bei der vor allem der Gesang und die Musik im Mittelpunkt stehen. Für darstellerische Akrobatik bleibt in diesem Racheepos, dessen Inhalt auf den ersten Blick enorm komplex und seltsam erscheint, wenig Spielraum. Kein Geringerer als der große Enrico Caruso soll es gewesen sein, der einst meinte: „Eigentlich ist die Oper recht leicht aufzuführen, man braucht nur die besten vier Sänger der Welt“. Doch die stehen selbst einem Traditionshaus wie der Wiener Staatsoper nicht jeden Tag zur Verfügung – schon gar nicht im alltäglichen Repertoire-Programm.
Im Mittelpunkt dieser Serie steht eindeutig Yusif Eyvazov… (mehr …)
Vor Inbetriebnahme des Mundes, Gehirn einschalten. Dieser Devise folgt Piotr Beczala seit Anbeginn seiner Karriere. Gewissenhaft und behutsam von Kammersängerin Sena Jurinac aufgebaut, erweitert der gebürtige Pole sein Repertoire nur mit großer Sorgfalt. (mehr …)
Was eigentlich eh schon jeder geahnt hat, jetzt steht es fest: Dominique Meyer folgt Alexander Pereira ab Juli 2021 als Intendant der Mailänder Scala. Das verkündete der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala heute Abend.
„Der Scala-Aufsichtsrat hat meinem Vorschlag zugestimmt, dass Pereira bis Ende meines Bürgermeistermandats im Juni 2021 bleibt“, berichtete Sala am Ende einer zweieinhalbstündigen Aufsichtsratssitzung. Mit diesem Vorschlag seien sowohl Pereira, 71, als auch Meyer, 63, einverstanden. (mehr …)