Nach etwas Anlauf rollt auch die transsibirische Eisenbahn

Denis Matsuev
Foto: Denis Matsuev © Eugene Evtukhov

Wiener Konzerthaus, 18. Februar 2022

Wiener Philharmoniker
Denis Matsuev, Klavier
Franz Welser-Möst, Dirigent

von Jürgen Pathy

Das Leben als Musiker ist nicht immer einfach – schon gar nicht als Solist. Selbst dann nicht, wenn Hochkaräter wie die Wiener Philharmoniker am Podium die „Begleitmusik“ spielen. Auch wenn die Wiener Philharmoniker für viele das weltbeste Orchester sind, Selbstläufer gibt es keine. Schon gar nicht, wenn nicht alles nach Plan verläuft. Das musste Denis Matsuev, am Klavier ohne Zweifel einer der Größten seiner Generation, Freitagabend im Großen Saal des Wiener Konzerthauses zur Kenntnis nehmen. Woran es allerdings gelegen hat, lässt mehrere Thesen zu.

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Premierenreigen bei den Bayreuther Festspielen 2022

Festspielhaus in Bayreuth
Foto: Das Festspielhaus in Bayreuth © Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH

Paukenschlag in Bayreuth: Fünf Premieren bei den Wagner Festspielen 2022. Neben dem „Ring des Nibelungen“ wird auch „Tristan und Isolde“ neu inszeniert.

Fünf Premieren, das gibt es bei den Bayreuther Festspielen auch nicht immer. In einer Mitteilung am Freitag, überraschten die Verantwortlichen der Bayreuther Festspiele: Neben der lange erwarteten Neuproduktion des vierteiligen „Ring des Nibelungen“ in der Regie von Valentin Schwarz, steht auch eine Neuproduktion von „Tristan und Isolde“ am Programm. In der Regie von Roland Schwab und unter der Leitung von Cornelius Meister hebt sich der Vorhang am 25. Juli mit dieser unerwarteten Neuinszenierung. (mehr …)

Jeunesse-Oorkaan-Academy in Kooperation mit der MUK

Christian Schulz (Jeunesse) und Mailath-Pokorny (MUK)
Foto: Christian Schulz (Jeunesse) und Mailath-Pokorny (MUK) starten neues Ausbildungsprogramm für Studierende © Rudi Froese

Im Sommersemester startet die Jeunesse – Musikalische Jugend Österreichs gemeinsam mit der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK), ein Unternehmen der Wien Holding, ein neues Ausbildungsprogramm für Studierende. Die Jeunesse-Oorkaan-Academy bildet Musiker*innen und Regisseur*innen im Bereich der künstlerischen Arbeit für ein junges Publikum aus. Die erbrachten Leistungen können sich Studierende im Wahlfachbereich anrechnen lassen. Teil der Ausbildung ist ein bezahltes Engagement im Jeunesse-Format „Triolino“.

Mit der Jeunesse-Oorkaan-Academy legen Jeunesse und MUK ein spezifisches Förderprogramm vor: Musiker*innen und Regisseur*innen erhalten am Beginn ihrer Karriere neues Wissen sowie Zugänge und Impulse für die Arbeit mit einem jungen Publikum. „Wir haben erkannt, dass es in Österreich eine Lücke in der künstlerischen Ausbildung von Musiker*innen und Theaterschaffenden gibt, die für Kinder spielen“, betont Jeunesse-Generalsekretär Christian Schulz. (mehr …)

Unverblümt – Der Klassikpunk Podcast: „Tote Stadt“ (Korngold) an der Wiener Staatsoper.

Jung, flott und selbstbewusst. Mit gerade einmal 29 Jahren hat Thomas Guggeis bereits eine steile Karriere hinter sich. Mit seinem kurzfristigen Einspringen für Christoph von Dohnanyi bei der umjubelten Neuproduktion von "Salome" an der Staatsoper Berlin, sorgte der gebürtige Bayer für internationales Aufsehen. Dirigate führten ihn seitdem außerdem ans Theater an der Wien und an die Oper Stuttgart, wo er als Kapellmeister bei GMD Cornelius Meister tätig war. Im…

Ein Film mit den Augen Mozarts – Axel Brüggemanns Doku „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“

Piotr Beczala und Axel Brüggemann im Votiv Kino in Wien
Foto: Piotr Beczala und Axel Brüggemann im Votiv Kino in Wien © Jürgen Pathy

Votiv Kino, Wien, 6. Februar 2022
Österreich Premiere, Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt, Filmdoku 2021

von Jürgen Pathy

Einst meinte er, Wagner sei ein bisschen gefährlich. Einmal die Finger drinnen, verliere man die ganze Hand. Das scheint sich zu bewahrheiten. „Wenn die Umstände passen“, könne er es sich auch vorstellen, den Parsifal oder in den Meistersingern zu singen. Die Angebote dazu gäbe es. Einstweilen bleibe es aber beim „Lohengrin“, sagte Piotr Beczala nach der Österreich-Premiere von Axel Brüggemanns Filmdoku „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“ im Wiener Votivkino letzten Sonntag. (mehr …)

Als Kammersänger singt es sich leichter | Klassik begeistert

Jonas Kaufmann, Simone Young und Bryn Terfel wurden an der Wiener Staatsoper geehrt
Foto: KS Jonas Kaufmann, Ehrenmitglied Simone Young, KS Bryn Terfel © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Wiener Staatsoper, 2. Februar 2022
Benjamin Britten, Peter Grimes

Kammersänger. Ein Titel, der anscheinend Flügel verleiht. Immerhin zähle man in Österreich bekanntlich nichts, solange man keinen hat. Darüber scherzte ein sichtlich gut gelaunter Jonas Kaufmann, nachdem er Mittwochabend an der Wiener Staatsoper auf offener Bühne geehrt wurde. Zuvor hatte er ebenso überzeugt.

von Jürgen Pathy

Peter Grimes ist die Geschichte eines Sündenbocks, der schnell einmal gefunden wird. Vor allem in einem kleinen Dorf, wo der Antiheld sein Dasein als Fischer fristet. Eine Gesellschaftskritik, mit der Benjamin Britten sich den Frust von der Seele komponierte. Britten, selbst Bewohner einer britischen Kleinstadt, kannte das Los nur zu gut. Als Pazifist, Wehrdienstverweigerer und Homosexueller war Britten ein Einzelgänger. Aus diesem Leid entstand mitten in den Wirren des 2. Weltkriegs dieses Meisterwerk, das 1945 in London zur Uraufführung gelangte.

Jonas Kaufmann in Hochform

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