Bogdan Roščić
Foto: Bogdan Roščić © Lalo Jodlbauer

Geheim sieht anders aus: Matinee zur Spielzeit 2023/24 an der Wiener Staatsoper

Programmpräsentation an der Wiener Staatsoper. Das ist meistens gleich gesetzt mit hohen Erwartungen und möglichen Erneuerungen. Mit wem oder was, Direktor Bogdan Roščić das Publikum ins Haus am Ring locken will, erfährt man kommenden Sonntag. Live aus der Wiener Staatsoper überträgt man auf dem eigenen Streaming-Portal die Programmpräsentation für die Saison 2023/24.

Gleich vorweg: Im Grunde ist die Katze eh schon aus dem Sack. Warum die Wiener Staatsoper allen Presseorganen eine Sperrfrist gesetzt hat, soll mal einer verstehen. Auf der Homepage der Wiener Staatsoper ist sowieso bereits das komplette Programm der Saison 2023/24 veröffentlicht. Die Presse darf aber offiziell erst ab morgen Samstag, 15. April, ab 00:01 Uhr darüber berichten.

Tun wir also mal so, als wäre alles noch geheim. Spielen wir ein Spiel, um es mit den Worten John Kramers zu sagen, der Titelfigur aus dem Horror-Thriller „Saw“. Mit diesen Worten hat er seine Opfer ins Spiel eingeweiht. Einiges wird schon aus dem Teilnehmerfeld klar, das Live mit dabei sein wird. Bei der Programmpräsentation, durch die Direktor Bogdan Roščić am kommenden Sonntag, 16. April, ab 11:30 Uhr führen wird. ORF III überträgt ebenso, wie das kostenlose Streamingportal der Wiener Staatsoper oder deren Youtube-Kanal.

Foto: Piotr Beczala ist nicht der einzige Star, der 2023/24 an der Wiener Staatsoper singen wird © Michael Pöhn

Mit dabei ist Regisseur Claus Guth. Der gebürtige Deutsche, der zuletzt 2010 den „Tannhäuser“ in Wien inszeniert hat, dürfte also ebenso einen Auftrag erhalten. Wie Jan Lauwers, der gebürtige Holländer, der erst vor kurzem Montverdis „Poppea“ inszeniert hat. Bei einigen Produktionen auf der Bühne stehen werden dann sicherlich Malin Byström, die schwedische Sopranistin. Ebenso Publikumsliebling Erwin Schrott, Piotr Beczala oder Mezzosopranistin Eve-Maud Hubeaux, die letzte Saison als Prinzessin Eboli in Don Carlo ihr Hausdebüt feiern durfte. Das steht so gut wie fest: Sonst wären alle nicht mit dabei, bei der Programmpräsentation. Das sollten nun keine großartigen Enthüllungen sein.

Ebenso keine Überraschung dürfte folgendes sein. Bertrand de Billy, der das Orchester der Wiener Staatsoper bei der Matinee leiten wird, dürfte ebenso wieder öfters am Pult des Hauses stehen. Wie auch Musikdirektor Philippe Jordan, der das Haus mit Ende der Saison 2025 verlassen wird. Nicht im Guten – soviel ist klar, seitdem der Zwist zwischen Direktor Bogdan Roščić und Jordan medial wirksam öffentlich gefochten wurde.

Jordan sei nicht glücklich darüber, auf welchen „Irrwegen“ sich die Oper befinde. Vor allem dem sogenannten „Regietheater“ scheint er nicht gerade zugetan. Roščić hat Jordans Abgang hingegen damit begründet, dass die Entscheidung gar nicht in seiner Hand gelegen habe. Gerüchten zufolge, sollen die Wiener Philharmoniker das Zünglein an der Waage gewesen sein. Woran auch immer es gelegen hat, im Augenblick scheint wieder Gras drüber gewachsen zu sein.

Musikalisch zieht Philippe Jordan im Augenblick alle Register. Noch nie hat der gebürtige Schweizer so befreit aufgespielt, wie in den letzten Vorstellungen. Beinahe wirkt es so, als seien alle Spannungen nun endgültig abgefallen und das Orchester liege ihm zu Füßen.

Wie auch immer. Um diese ganze Farce rund um die neue Saison hier nicht noch weiter in die Länge zu ziehen: Bitte einfach auf die Homepage der Wiener Staatsoper klicken, und sich selbst ein Bild davon verschaffen, womit man in der Saison 2023/24 aufwarten wird. Es lohnt sich…

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