Gstaad Menuhin Festival Pressekonferenz: Patricia Kopatchinskaja und Christoph Müller (Artistic Director)
Gstaad Menuhin Festival Pressekonferenz: Christoph Müller (Artistic Director) und Patricia Kopatchinskaja © Raphael Faux

Gstaad Menuhin Festival setzt in Zukunft vermehrt auf Nachhaltigkeit

„Klima, Natur und Gesellschaft sind im Wandel“, sagt Christoph Müller, Artistic Director des Gstaad Menuhin Festival & Academy. Die Programmschwerpunkte der Jahre 2023 bis 2025 stehen folgerichtig unter dem Motto „WANDEL“.

Das Gstaad Menuhin Festival stellte am Freitag in einer Pressekonferenz in Saanen auch die ersten Ergebnisse der Emissionsbemessung 2022 vor. Diese zeigen klar auf, wohin der Weg des Kulturveranstalters in Sachen Nachhaltigkeit führen wird. Christoph Müller: „Die Musik allein wird die Welt nicht verändern, aber sie kann dazu beitragen“.

„Das Recht der Menschen auf Stille, auf sauberer Luft, auf Wiesen und Wälder und nicht verunreinigte Lebensmittel gehört in die Verfassung aller Staaten“, proklamierte schon Sir Yehudi Menuhin. Der humanistische Geist des Gründungsvaters des Gstaad Menuhin Festivals begleitet die Entwicklung des Festivals seit jeher.

In der festen Überzeugung, erneut etwas Einzigartiges in Gstaad zu kreieren, auf das sich alle Beteiligten bereits jetzt freuen dürfen, stehen die nächsten drei Festivalausgaben unter dem Motto „Wandel“. Sie werden sich jeweils mit einem damit verbundenen Themenschwerpunkt befassen: „Demut“ im Jahr 2023 (mit den drei Aspekten Natur, Vorbilder und Glaube, dargestellt u.a. durch Werke von Johann Sebastian Bach). 2024 folgt „Transformation“ (mit den großen historischen, sozialen, technologischen und geistigen Veränderungen der Zeitgeschichte). Abschließend befasst sich das Festival 2025 mit dem Begriff der „Migration“ (Musik und Exil).

All diese Themenschwerpunkte werden durch innovative Projekte aus dem Laboratorium der Geigerin Patricia Kopatchinskaja begleitet, Botschafterin des Zyklus „Music for the Planet“. Er umfasst jeden Sommer drei bis vier originelle Programme, denen ausdrucksstarke Botschaften über den Zustand der Natur, der Menschheit und der Gesellschaft zugrunde liegen.

Die Entscheidung, als Festival nachhaltig zu werden, fiel schon 2021: Gstaad Menuhin Festival & Academy ist sich seiner Verantwortung angesichts der klimatischen und gesellschaftlichen Veränderungen und der damit einhergehenden großen Herausforderungen bewusst.

Hauptverursacher der Emissionen: An- und Abreise

Seit Anfang 2022 wurden in Zusammenarbeit mit der Stiftung myclimate die gesamten CO2-Emissionen des Veranstalters bemessen. Die Bemessung umfasste dabei den Jahresbetrieb der Geschäftsstelle, den Gesamtbetrieb inklusive aller Veranstaltungen sowie Mobilität und Übernachtungen der jährlich über 25’000 Konzertbesuchenden ebenso wie die der Künstlerinnen und Künstler.

Die Bemessung ergab jährliche Treibhausgasemissionen in Gesamthöhe von 2’109.3 t CO2e; die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen pro Person und Konzertbesuch betragen 82 kg CO2e. Die Ergebnisse werden nach Abschluss der laufenden Festivalsaison eingehend analysiert und dienen als Grundstein für eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie.

Die wichtigsten Handlungsfelder lassen sich bereits jetzt erkennen: „Zu den größten Herausforderungen gehören die An- und Abreise sowie die Übernachtungen unserer Konzertbesucherinnen und -besucher“, erklärt Geschäftsführer Lukas Wittermann. „Als dezentrales Festival sind wir hier besonders stark gefordert. Wir werden alles daransetzen, dieses Handlungsfeld mit Impulsen, Anreizen und unter Einbezug unserer Stakeholder anzugehen. Auch die Reisen der Künstlerinnen und Künstler sind ein herausforderndes Handlungsfeld, auf das Gstaad Menuhin Festival & Academy direkten Einfluss ausüben kann.

Unser Artistic Director Christoph Müller wird diesen Aspekt künftig verstärkt in seiner Programmgestaltung und bei den Verhandlungen mit auftretenden Musikerinnen und Musikern berücksichtigen – natürlich ohne die selbstgesteckten Qualitätsansprüche des Festivals aus den Augen zu verlieren.“

[Quelle: Pressegroup]

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