Romeo Castellucci und Teodor Currentzis
Foto: Romeo Castellucci und Teodor Currentzis © SF/Anne Zeuner

Currentzis und Castellucci im Salzburger “Terrassentalk”

Foto: Romeo Castellucci und Teodor Currentzis © SF/Anne Zeuner

Hohe Erwartungen begleiten die Neuproduktion von Mozarts „Don Giovanni” bei den Salzburger Festspielen. Am Montag, 26. Juli, feiert die Inszenierung Premiere. Regisseur Romeo Castellucci und Dirigent Teodor Currentzis sprachen im Vorfeld über ihre Zusammenarbeit.

„Don Giovanni”, das sei keine leichte Aufgabe, wie Teodor Currentzis meint. „Don Giovanni ist die schwierigste Oper, um sie auf die Bühne zu bringen”, betont der Russe mit griechischen Wurzeln. Nicht musikalisch, aber szenisch. Da kommt es recht gelegen, dass die beiden die Aufgabe der Kunst identisch sehen. „Kunst ist etwas Zeitgenössisches, was Wiederkehrendes, kein Mausoleum”, sagt Castellucci. Beim Terrassentalk, einer Pressekonferenz, hebt er außerdem hervor, dass Teodors künstlerische Vision einzigartig sei – ebenso wie er mit den Sängern und Musikern von musicAeterna arbeite.

Aus dem westsibirischen Tiefland zum Weltruhm

Das Ensemble, das Currentzis 2004 aus dem Boden gestampft hat, hat es unter seiner Führung zur Weltspitze geschafft. In Nowosibirsk, östlich des Urals, hat er aus einer Schar blutjunger Musiker ein Orchester von Weltrang geformt. Die Mühen sind allerdings enorm. In akribischer Feinarbeit, die teils bis tief in die Nacht hinein dauern kann, wird alles dem gemeinsamen Ziel untergeordnet: der Perfektion es Klangs. Wenn notwendig, wird stundenlang an einem Akkord gefeilt. Das macht sich bezahlt.

Foto: musiAeterna Choir
© Akriviadis

Bereits 2017 haben Currentzis und musicAeterna die Salzburger Festspiele eröffnet. Damals mit Mozarts Requiem, das vom Publikum und Kritik gefeiert wurde. Bei den 100. Festspielen allerdings mit einer Neuproduktion dabei zu sein, das sei eine große Ehre, so Currentzis: „Ich bedanke mich bei Markus Hinterhäuser, dass er uns dieses Vertrauen schenkt.”

Ein großes Verwirrspiel

Erste Bilder von der Generalprobe geben Einblicke in diese Produktion. Dieser Don Giovanni, laut Currentzis ein „allegorisches Drama”, bietet Raum zur Verwechslung. Wer er in Wirklichkeit ist, weiß man auch nicht ganz genau, so Castellucci. Bereits in den ersten Zeilen des Librettos habe Mozart mit „Wer ich bin, das wirst du nicht wissen” diese rätselhafte Person auf den Punkt gebracht.

Don Giovanni, Salzburger Festspiele 2021
Don Giovanni 2021: Vito Priante (Leporello), Mika Kares (Il Commendatore), Davide Luciano (Don Giovanni), Ensemble © SF / Ruth Walz

Am Montag, 26. Juli, feiert diese Inszenierung Premiere. Davide Luciano singt die Titelfigur, Michael Spyres den Don Ottavio. Als Leporello ist Vito Priante zu hören. Radio Ö1 überträgt ab 18:00 Uhr Live aus dem Großen Festspielhaus in Salzburg. BR-Klassik sendet eine Aufnahme am 28. Juli ab 20:05, der WDR am 31. Juli ab 20:04 Uhr.

 

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