Unverblümt – Der Klassikpunk Podcast: „Tote Stadt“ (Korngold) an der Wiener Staatsoper.

Jung, flott und selbstbewusst. Mit gerade einmal 29 Jahren hat Thomas Guggeis bereits eine steile Karriere hinter sich. Mit seinem kurzfristigen Einspringen für Christoph von Dohnanyi bei der umjubelten Neuproduktion von "Salome" an der Staatsoper Berlin, sorgte der gebürtige Bayer für internationales Aufsehen. Dirigate führten ihn seitdem außerdem ans Theater an der Wien und an die Oper Stuttgart, wo…

Piotr Beczala und Axel Brüggemann im Votiv Kino in Wien
Foto: Piotr Beczala und Axel Brüggemann im Votiv Kino in Wien © Jürgen Pathy

Ein Film mit den Augen Mozarts – Axel Brüggemanns Doku „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“

Votiv Kino, Wien, 6. Februar 2022
Österreich Premiere, Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt, Filmdoku 2021

von Jürgen Pathy

Einst meinte er, Wagner sei ein bisschen gefährlich. Einmal die Finger drinnen, verliere man die ganze Hand. Das scheint sich zu bewahrheiten. „Wenn die Umstände passen“, könne er es sich auch vorstellen, den Parsifal oder in den Meistersingern zu singen. Die Angebote dazu gäbe es. Einstweilen bleibe es aber beim „Lohengrin“, sagte Piotr Beczala nach der Österreich-Premiere von Axel Brüggemanns Filmdoku „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“ im Wiener Votivkino letzten Sonntag. (mehr …)

Jonas Kaufmann, Simone Young und Bryn Terfel wurden an der Wiener Staatsoper geehrt
Foto: KS Jonas Kaufmann, Ehrenmitglied Simone Young, KS Bryn Terfel © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Als Kammersänger singt es sich leichter | Klassik begeistert

Wiener Staatsoper, 2. Februar 2022
Benjamin Britten, Peter Grimes

Kammersänger. Ein Titel, der anscheinend Flügel verleiht. Immerhin zähle man in Österreich bekanntlich nichts, solange man keinen hat. Darüber scherzte ein sichtlich gut gelaunter Jonas Kaufmann, nachdem er Mittwochabend an der Wiener Staatsoper auf offener Bühne geehrt wurde. Zuvor hatte er ebenso überzeugt.

von Jürgen Pathy

Peter Grimes ist die Geschichte eines Sündenbocks, der schnell einmal gefunden wird. Vor allem in einem kleinen Dorf, wo der Antiheld sein Dasein als Fischer fristet. Eine Gesellschaftskritik, mit der Benjamin Britten sich den Frust von der Seele komponierte. Britten, selbst Bewohner einer britischen Kleinstadt, kannte das Los nur zu gut. Als Pazifist, Wehrdienstverweigerer und Homosexueller war Britten ein Einzelgänger. Aus diesem Leid entstand mitten in den Wirren des 2. Weltkriegs dieses Meisterwerk, das 1945 in London zur Uraufführung gelangte.

Jonas Kaufmann in Hochform

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Bassbariton Florian Boesch
Foto: Bassbariton Florian Boesch © Michael Weiss

Eine Winterreise, die unter die Haut ging | Klassik begeistert

Der Winter scheint das Theater an der Wien fest im Griff zu haben. Nach der für viele skandalösen Kušej-Inszenierung von Puccinis „Tosca“, schlugen Florian Boesch und Malcolm Martineau nun leisere Töne an. Schuberts Winterreise in szenischer Fassung traf damit genau ins Schwarze. 

Foto: Florian Boesch © Andreas Weiss

Theater an der Wien, 29. Januar 2022
Franz Schubert, Die Winterreise

Florian Boesch, Bariton
Malcolm Martineau, Klavier
Ingo Kerkhof, Szenische Einrichtung
Franz Tscheck / Frank Storm, Licht

Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus. Wer kennt sie nicht, die eröffnenden Worte, mit denen der verzweifelte Wanderer sich auf die beschwerliche Winterreise begibt. Eine nicht enden wollende, über Höhen und Tiefen führende Odyssee, die der Dichter Wilhelm Müller 1824 schrieb. Berühmtheit erlangten die 24 Gedichte aber erst, als sein Zeitgenosse Franz Schubert diese Rohdiamanten 1827 vertonte und damit ein Vermächtnis erschuf, über das sich jeder seriöse Liedsänger wagen muss. Der Bassbariton Florian Boesch erforscht sie nun seit mehr als zwei Jahrzehnten.

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Jonas Kaufmann
Foto: Jonas Kaufmann wird österreichischer Kammersänger © Gregor Hohenberg

Jonas Kaufmann wird österreichischer Kammersänger

Jonas Kaufmann wird österreichischer Kammersänger. Dem 52-jährigen Startenor aus München wird der Ehrentitel kommenden Mittwoch verliehen, heißt es vonseiten der Wiener Staatsoper.  

Nun ist es so weit. Im Anschluss an die Vorstellung von „Peter Grimes“ am 2. Februar 2022 erhält Jonas Kaufmann den Ehrentitel der Stadt Wien und des Landes Österreich. Der Preis wird ihm auf offener Bühne in der Wiener Staatsoper verliehen. Die Ehrung erfolgt durch Kunst– und Kulturstadträtin Andrea Mayer und Staatsoperndirektor Bogdan Roščić. (mehr …)

Mehr über den Artikel erfahren Pathys Stehplatz (13): Leere Ränge in der Wiener Staatsoper | klassik-begeistert.de
Foto: La Cenerentola, 10. Januar 2022, Wiener Staatsoper © privat

Pathys Stehplatz (13): Leere Ränge in der Wiener Staatsoper | klassik-begeistert.de

An der Wiener Staatsoper kämpft man aktuell mit enorm geringen Auslastungszahlen. Mit Corona ist natürlich schnell ein Schuldiger gefunden. Dennoch muss man sich den Umständen stellen und neue Lösungsansätze probieren.

Ein Anblick, der wirklich schmerzt. Was man sich vor wenigen Jahren nicht Mal in den schlimmsten Träumen hätte vorstellen können, scheint nun Realität: Es ist Montagabend, 10. Januar 2022, kurz vor 19:00, an der Wiener Staatsoper steht „La Cenerentola“ am Programm – Rossinis Belcanto-Feuerwerk, das mit akrobatischen Gesangseinlagen lockt – und keiner geht hin. Mit geschätzten 300 Besuchern herrscht in einem der bedeutendsten Opernhäuser dieser Welt gähnende Leere.

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Teodor Currentzis, bei einem seiner Currentzis-LABs
Foto: Teodor Currentzis © SWR / Klaus Mellenthin

Currentzis LAB live aus der Liederhalle Stuttgart

Foto: Teodor Currentzis bei einem seiner Currentzis-LABs © SWR / Klaus Mellenthin

Currentzis-Lab, 19. Januar 2022, 19:00 Uhr, LIVE auf SWR Classic

Er ist wieder da. Nachdem der letzte Currentzis-Lab schon eine Weile zurück liegt, geht die Reise am 19. Januar 2022 endlich wieder weiter. Teodor Currentzis und das SWR Symphonieorchester LIVE in der Liederhalle Stuttgart. SWRClassic.de überträgt live und exklusiv ab 19:00 Uhr. Am Programm dieses Mal: Teodor Currentzis probt und spricht über das Klavierkonzert Nr. 2 von Brahms. Solist ist Vadym Kholodenko. (mehr …)