Musikverein Wien, Goldener Saal, 1. Januar 2020
ab 11:15 Uhr, LIVE auf ORF 2 & Ö1
Schön langsam neigt sich das Jahr dem Ende und eine neues beginnt. Damit steht das „Konzert der Konzerte“, das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker vor der Tür. Bereits zum 80. Mal wird das Neue Jahr mit einem heiteren und zugleich besinnlichen Programm aus dem Repertoire der Strauß-Dynastie und deren Zeitgenossen eingeläutet.
Zum ersten Mal leiten wird das Neujahrskonzert Andris Nelsons, der seit 2010 mit den Wiener Philharmonikern verbunden ist. „Ich bin wirklich nervös vor jedem Konzert“, sagt der 41-Jährige, der mit 5 Jahren von seinen Eltern zum „Tannhäuser“ geschleppt wurde. Was für manch einen anderen zum lebenslangen Schock hätte werden können, war ein Schlüsselerlebnis für den bodenständigen Letten, der in Riga geboren wurde. Er war sofort fasziniert vom Dirigenten. Der Rest ist Geschichte. Mit 24 Jahren war er an der lettischen Staatsoper vermutlich der jüngste Chefdirigent weltweit. Zurzeit ist er Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra und Kapellmeister des Gewandhausorchester in Leipzig.
Bei der Zusammenstellung des vielfältigen Programms haben er und Daniel Froschauer, der Orchestervorstand der Wiener Philharmoniker, eng zusammengearbeitet. Wichtig sei es gewesen, sowohl Johann Strauß Vater als auch alle drei Söhne vertreten zu wissen, sagt Froschauer. In diesem Jahr gibt es neun Premieren zu erleben. Neben einigen Werken Carl Michael Ziehrers und zwei Polkas von Eduard Strauß, steht außerdem ein weiteres Novum auf dem Programm. Ludwig van Beethoven, dessen Geburtstag sich am 16. Dezember zum 250. Mal gejährt hätte, wird mit sechs seiner zwölf Contretänze geehrt, die ebenfalls das erste Mal bei einem Neujahrskonzert auf dem Programm stehen. „Für seine zukunftsweisende Musik brauchte es schon ein Spitzenorchester. Und das waren dann wir“, so Froschauer, der auch die langjährige Verbindung zum Musikverein („Er ist ein wichtiges Zuhause für uns“) hervorhob. Die weiteren Premieren sind Gavotte von Josef Hellmesberger dem Jüngeren und der „Postillon-Galopp“ von Hans Christian Lumbye.
Per Radio, TV und anderen Medien können wieder alle LIVE dabei sein, die keine Karten mehr ergattern konnten. Bereits zum 62. Mal überträgt der ORF das Neujahrskonzert in die ganze Welt. Für die Bildregie der Live-Übertragung zeichnet Neujahrskonzert-Routinier Michael Beyer verantwortlich, der auch die beiden bereits vorab gedrehten Balletteinlagen des Wiener Staatsballetts verantwortet hat. Moderiert wird die Übertragung auch dieses Jahr von Kulturlady Barbara Rett, die das Ereignis auf ORF 2 ab 11:15 Uhr begleitet.
Wer die Live-Übertragung verpassen sollte, hat mehrere Gelegenheiten es nachzuholen. ORF III zeigt es nochmals am Abend, ab 20:15 Uhr; ORF II am 6. Januar, ab 10:05 Uhr; und auf 3sat ist das Neujahrskonzert am 4. Januar, ab 20:15 Uhr zu erleben. Darüber hinaus sendet Ö1 das Konzert, das in über 90 Länder übertragen und von mehr als 40 Millionen TV-Zusehern weltweit verfolgt wird, auch LIVE im Radio – ebenso wie rund 40 Radiostationen weltweit.
Das Programm laut Homepage der Wiener Philharmoniker:
„Ich bin wirklich nervös vor jedem Konzert“, leipzig.