Der Tölzer Knabenchor und das Barockorchester Concerto München eröffnen ein außergewöhnliches Projekt zur historischen Aufführungspraxis. In enger Anlehnung an Bachs eigene Vorstellungen entsteht ein neuer Zugang zu seinen Kantaten.
Ein musikalisches Projekt von historischer Tragweite nimmt in München Gestalt an: Der Tölzer Knabenchor und das Barockorchester Concerto München führen ausgewählte Kantaten von Johann Sebastian Bach erstmals in jener Besetzung auf, wie sie Bach selbst in seinem „Entwurff einer wohlbestallten Kirchen Music“ skizzierte. Initiiert von Concerto Vocale, bringt dieses Vorhaben Bach zurück zu seinen klanglichen Wurzeln – mit nur drei bis vier solistisch ausgebildeten Knaben und jungen Männern pro Stimme sowie einem Kammerensemble auf Originalinstrumenten.
Konzerttermin und Premiere
Die Reihe startete im März 2025 mit ersten Weltersteinspielungen unter der Leitung des amerikanischen Dirigenten Julian Wachner, der mehrfach für den Grammy nominiert wurde. Nun folgt der erste öffentliche Höhepunkt:
21. Juni 2025, 19 Uhr in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz.
Programm und Widmung
Auf dem Programm stehen drei zentrale Werke des Kantaten-Schaffens von Bach:
BWV 79 „Gott der Herr ist Sonn und Schild“
BWV 178 „Wo Gott der Herr nicht bei uns hält“
BWV 198 „Laß, Fürstin, laß noch einen Strahl“
Diese erklingen nicht nur in historischer Aufführungspraxis, sondern tatsächlich erstmals in Bachs ursprünglich vorgesehener Besetzung – rund 300 Jahre nach ihrer Entstehung. Das Konzert ist Papst Leo XIV. gewidmet.
Mitwirkende
Die musikalische Leitung übernimmt Julian Wachner. Es musizieren der Tölzer Knabenchor mit seinen Solisten, begleitet vom auf Originalinstrumenten spielenden Barockorchester Concerto München. Als Gesangssolisten treten Eric Price (Tenor) und Krešimir Stražanac (Bass) auf, an der Orgel sitzt Johannes Berger.
Video-Einblick
Ein erstes Video auf YouTube dokumentiert die Proben und gibt musikalische wie visuelle Eindrücke der künstlerischen Qualität dieses Ausnahmeprojekts:
