Foto: Bayreuther Festspielhaus © Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH
Donnerstag ist es so weit. Ab 18:05 Uhr überträgt BR-Klassik im Radio (Live zeitversetzt) „Die Walküre“ von den Bayreuther Festspielen. Nachdem die geplante Neuproduktion des gesamten Rings von 2020 auf 2022 verschoben wurde, zumindest ein Trostpflaster.
Dieses Jahr in einer konzertanten Fassung, die von Aktionskünstler Hermann Nitsch untermalt wird. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der österreichische Aktionskünstler, der bekannt ist für seine Schüttbilder, wird seinem Farbrausch während der Vorstellung freien Lauf lassen. Ein ziemlich lautstarkes Ereignis, wie man so hört.
Eigentlich wollte der 82-Jährige gar keine fremden Werke mehr inszenieren. Um Kraft zu sparen für seine eigene Werke, wie in einem Interview zu lesen ist. Aber eine Fülle von Zufällen habe ihn dazu geführt: „Die „Walküre“ sollte konzertant aufgeführt werden und da hat man mich eingeladen, eine Malaktion aufzuführen.“
Die „Walküre“ sieht Nitsch auch nicht als Einzelwerk. Sie sei Teil des „Rings“, und die ganzen Symbole, die im Ring auftauchen, werden auch in der Walküre zelebriert. Dazu bevorzuge er glühende Farben, die der Partitur der Walküre entsprechen. Wenn möglich, wolle er einen wirklichen Farbrausch bewirken.
Ein Wotan für alle Fälle
Der ist zumindest musikalisch vorprogrammiert. Obwohl mit dem Finnen Pietari Inkinen ein unbeschriebenes Blatt am Pult stehen wird, liest sich der Cast wie das Who-is-Who des deutschen dramatischen Repertoires.
Mit Tomasz Konieczny wurde ein hervorragender Sängerdarsteller engagiert, der den Wotan als sein „Lebenswerk“ bezeichnet. In Bayreuth debütiert er in dieser Partie. Nachdem Günther Groissböck am Freitag nach der Generalprobe geschmissen hatte, springt der polnische Bassbariton in die Bresche. Wie Konieczny sich nach nur so wenigen Proben schlagen wird, wird interessant zu beobachten sein.
Klaus Florian Vogt singt den Siegmund. Die Schwedin Iréne Theorin gibt die Brünnhilde, mit der sie weltweit an allen großen Häusern zu sehen ist. Als Sieglinde hat man Lise Davidsen engagiert. Die Norwegerin, die mit dieser Partie bestens vertraut ist, singt außerdem die Elisabeth im Tannhäuser.
Donnerstag, 29. Juli 2021 – Bayreuther Festspiele
ab 18:05 Uhr „Die Walküre“ (live zeitversetzt)
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