Salzburger Festspiele erweitern ihre Häuser um 335 Millionen Euro. Als Sieger des Generalplaner-Wettbewerbs hat eine internationale Jury das Projekt des Wiener Architekturbüros Jabornegg & Pálffy prämiert.
Investieren lautet die Devise in Salzburg. Während man an manchen Orten noch immer die Wunden der Coronakrise leckt, zeigt man sich bei den Salzburger Festspielen optimistisch. Aufwendige Sanierungsarbeiten stehen vor der Tür. Von einem Jahrhundertprojekt ist gar die Rede.
Das sei notwendig, sagt Lukas Crepaz, kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele. Die Haus- und Bühnentechnik stünden bereits am Ende ihrer Lebenszyklen. „Die Bestandsgebäude müssen umfassend und umsichtig saniert werden“, findet Crepaz klare Worte. Kostenpunkt: Einst rechnete man mit rund 262 Millionen Euro. Experten der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) korrigierten allerdings die ursprüngliche Schätzung auf rund 335 Millionen Euro bis 2030. Baubeginn soll im Herbst 2024 sein. Nachdem alle behördlichen Genehmigungsverfahren bis zum Frühjahr 2024 abgeschlossen sein sollen, wird die europaweite Ausschreibung der Bauaufträge erfolgen.
Internationale Jury entscheidet sich für Wiener Spezialisten
Die Planung hat man dem renommierten Architekurbüro Jabornegg & Pálffy anvertraut. Nachdem eine international besetzte Fachjury die Wahl zwischen 15 Projekten zu treffen hatte, entschied man sich für die Spezialisten aus Wien, die viel Erfahrung im Umgang mit historischer Bausubstanz haben. „Das Überraschende der siegreichen Arbeit besteht in der Einfachheit und Klarheit, mit der sie die hochkomplexe Aufgabe löst“, sagt Architekt und Jury-Vorsitzender Prof. Volker Staab.
Zentraler Teil der Sanierungen wird ein kompletter Neubau im Innenhof zwischen den Festspielhäusern. Vor allem Lager und neue Garderoben werden in den Mönchsberg gehauen. Von den acht Geschossen liegen zwei unter dem Niveau. Drei Ebenen sind für Werkstätten vorgesehen. In den oberen Geschossen soll auch eine Kantine errichtet werden, die eine Aussicht über die Altstadt liefert.
Die gesamten Ausmaße des Bauvorhabens: Insgesamt gewinnen die Salzburger Festspiele mit dem Umbau rund 11.000 Quadratmeter Nutzfläche dazu. Insgesamt wird sich die Gesamtfläche damit auf über 47.500 Quadratmeter erstrecken.
Die Sanierung und die Erweiterung der Festspielhäuser sei unumgänglich, um die Zukunftsfähigkeit der drei Häuser zu sichern, heißt es in der Presseaussendung von Donnerstag. Nicht nur für die Salzburger Festspiele, auch für die vielen Kulturinstitutionen, die das Salzburger Kulturleben ganzjährig in diesen Spielstätten bereichern.
Finanzierung ist bereits im Trockenen
Dr. Wilfried Haslauer, Landeshauptmann von Salzburg und Vorsitzender des Festspiel-Kuratoriums, ist überzeugt, dass es gerade in dieser herausfordernden Zeit wichtig sei, den gesamten Wirtschaftsstandort Salzburg zu stärken. „Zudem bleiben wir damit ein kulturelles Zentrum Österreichs mit Weltgeltung und bauen diese Position weiter aus.“ Finanziert wird das Projekt zu 40 Prozent vom Bund, den Rest zahlen Stadt und Land.
Berücksichtigt hat man dabei auch die Nachhaltigkeitsziele. Es freue alle sehr, dass von der internationalen Jury ein Projekt prämiert wurde, das diese Aufgabe idealtypisch löse, sagt Lukas Crepaz. Durch die deutliche Flächenerweiterung sollen die Arbeitsbedingungen der 240 ganzjährigen und bis zu 4500 saisonalen Mitarbeitern attraktiver, effizienter und zukunftsfähig gestaltet werden.