Foto: Foto: Sergiu Celibidache beim Proben © picture-alliance / dpa
Musik kann nur live stattfinden. Sie ist nicht übertragbar. Dessen war sich der große Sergiu Celibidache sicher. Celibidache, der Aufnahmen ablehnte, ging sogar so weit zu behaupten: „Es ist eine Dummheit, dass die Welt noch nicht erfahren hat, dass das Mikrofon nicht alles einfangen kann, was das Wesen der Musik ausmacht!“ Seine Schlussfolgerung: Wenn man nicht alles aufnehmen kann, kann man auch nicht alles wiedergeben. Also ist es sinnlos.
von Jürgen Pathy
Obwohl ich den Kern seiner Aussage unterstreiche, ganz so einfach ist das natürlich nicht. Selbstverständlich ist das Live-Erlebnis – im wahrsten Sinne des Wortes – niemals mit einer Aufnahme ident. Daran besteht gar kein Zweifel! Dennoch haben Aufnahmen ihre Berechtigung. Das hat mehrere Gründe.
Erstens: Nicht jeder hat die Möglichkeit, ein Konzerthaus, ein Opernhaus zu besuchen – weswegen auch immer: ob der Distanz, der finanziellen Mittel oder anderer Einschränkungen wegen. Diesen Personen muss die Möglichkeit geboten werden, zumindest per Aufnahme dem Ereignis beizuwohnen. Zweitens: Jeder sollte zumindest die Möglichkeit haben, wann immer er möchte ein Werk zu hören. Und drittens: Aufnahmen sind ein zeitgeschichtliches Dokument. Man stelle sich nur vor, es gäbe keine Aufnahmen von Pavarotti, Callas & Co. Ein schrecklicher Gedanke.
Nichts kann die Live-Vorstellung ersetzen
Womit Celibidache jedoch völlig recht hatte,…
Das gibt’s zu lesen bei Klassik begeistert, dem Blog von Andreas Schmidt