Jonas Kaufmann wird österreichischer Kammersänger. Dem 52-jährigen Startenor aus München wird der Ehrentitel kommenden Mittwoch verliehen, heißt es vonseiten der Wiener Staatsoper.
Nun ist es so weit. Im Anschluss an die Vorstellung von „Peter Grimes“ am 2. Februar 2022 erhält Jonas Kaufmann den Ehrentitel der Stadt Wien und des Landes Österreich. Der Preis wird ihm auf offener Bühne in der Wiener Staatsoper verliehen. Die Ehrung erfolgt durch Kunst– und Kulturstadträtin Andrea Mayer und Staatsoperndirektor Bogdan Roščić.
„Der König der Herzen“, sei er schon lange, schreibt der österreichische Kultur-Radio-Sender Ö1. Jetzt würdigt auch die Republik Österreich die Verdienste Jonas Kaufmanns. Kammersänger ist ein beruflicher Ehrentitel für Sänger der Klassik. Um diesen Titel zu erhalten, muss ein Antrag beim Bundeskanzleramt eingebracht werden. Als Grundlage für eine positive Entscheidung werden erworbene Leistungen bzw. Verdienste um die Republik Österreich in langjähriger Ausübung des Berufes herangezogen.
Jonas Kaufmann zählt schon lange zu den Topstars der Klassik. Im Haus am Ring debütierte der aus München stammende Tenor 2006 als Tamino in „Die Zauberflöte“ und feierte in mehreren Titelrollen große Erfolge: u. a. als Andrea Chénier, Don Carlos, Faust, Parsifal und Werther; als Dick Johnson in „La fanciulla del West“, Des Grieux in „Manon“ und Cavaradossi in „Tosca“. Im „ersten Haus am Ring“, wie man die Wiener Staatsoper auch nennt, gestaltete er zwei Liederabende und sang bei der künstlerischen Eröffnung des Wiener Opernballs 2017.
Als Peter Grimes gab er hier sein weltweites Rollendebüt – mit dieser Vorstellung/diesen Vorstellungen war er nun bisher 38 Mal (Stand 28.1.) an der Wiener Staatsoper zu erleben. Karten für die Vorstellungen ab 2. Februar 2022 sind noch erhältlich.
Bryn Terfel wird ebenfalls ausgezeichnet
Kaufmann ist allerdings nicht der Einzige, dem diese Würde an diesem Abend zu Ehren wird. Der Waliser Bryn Terfel, ebenfalls seit Jahren künstlerisch eng mit der Wiener Staatsoper verbunden, wird auch österreichsicher Kammersänger.
Seit seinem Debüt als Figaro in „Le nozze di Figaro“ im April 1993, stand Terfel im Haus am Ring auch in anderen Titelrollen auf der Bühne. Zu erwähnen seien hier „Der fliegende Holländer“, „Don Giovanni“ und „Falstaff“. Ebenfalls für Aufsehen sorgte er als Bösewicht Scarpia in „Tosca“, Leporello in „Don Giovanni“, Dulcamara in „L’elisir d’amore“ sowie als Jochanaan in „Salome“.
Außerdem verkörperte Bryn Terfel die vier Bösewichte in „Les Contes d’Hoffmann“ und sang – wie in der derzeitigen Aufführungsserie – den Balstrode in „Peter Grimes“. Insgesamt war der walisische Bassbariton bisher an der Wiener Staatsoper an 72 (Stand 28. 1.) Abenden zu erleben.
Last not least: Dirigentin Simone Young wird die Ehrenmitgliedschaft der Wiener Staatsoper verliehen. Mit dieser erhält sie auch den Ehrenring aus dem Hause Juwelier Wagner.
Quelle: Wiener Staatsoper, News vom 28.1.2022