Foto: Intendant und Dirigent Michael Hofstetter © Gluck Festspiele / Stuart Armitt
Neuer Termin der Gluck Festspiele: 16. bis 19. September 2021. An vier Festspieltagen wagen die Gluck Festspiele den Aufbruch in ein neues künstlerisches Selbstverständnis – an ausgewählten Spielstätten in der Metropolregion Nürnberg.
Die Verschiebung der Gluck Festspiele von April auf September war nötig geworden, weil die aktuelle Pandemie-Situation alles über den Haufen geworfen hat. Weder genug Proben im Vorab noch eine ungehinderte Einreise aller Mitwirkenden aus dem Ausland wären möglich gewesen.
„Es ist uns sehr wichtig, gerade mit diesem Leuchtturm-Wochenende zu zeigen, was die Gluck-Festspiele können und worauf man sich in den kommenden Jahren freuen darf“, sagt Intendant und Dirigent Michael Hofstetter. Deshalb sei er sehr glücklich, dass sich mit den Partnern und Künstlern nach langen Verhandlungen noch ein gemeinsames Zeitfenster fürs Festival finden ließ. „Ein Dankeschön an alle für ihre Flexibilität und den unbedingten Glauben in unser Festival“!
Glucks Reformoper mit einem natürlichen Sopranisten
Zentrum der sechs Konzerte 2021 ist die konzertante Aufführung von Glucks bekanntestem Werk «Orfeo ed Euridice» in der Parma-Fassung (16. September 2021, Stadttheater Fürth): Ein Schatz aus den Archiven, war doch lange Zeit kaum ein Sänger in der Lage, diese hohe Orfeo-Fassung zu singen.
Die Gluck Festspiele präsentieren hier mit dem Sopranisten Samuel Mariño einen jungen Sänger, dem die Parma-Fassung auf die Stimmbänder geschrieben ist. Eine Hormonstörung sorgte dafür, dass der Venezolaner keinen Stimmbruch hatte. Er kommt mit Leichtigkeit in große Höhen – und der Kastraten-Gesangskunst des 18. Jahrhunderts sehr nahe.
Für die berühmten Chöre wird das bekannte Calmus Ensemble ergänzt um den Kammerchor Josquín des Préz, als «Orchestra in Residence» spielt das Händelfestspielorchester Halle unter Michael Hofstetter.
Ebenfalls mit Samuel Mariño lebt am 17. und 19. September (in Neumarkt und Lehrberg) ein «Gipfeltreffen» zwischen Händel und Gluck wieder auf, das am 25. März 1746 in London als Benefizkonzert historisch verbrieft ist. Das renommierte Calmus-Ensemble ist am 17. September in der St. Lorenz-Kirche in Glucks Geburtsstadt Berching und am 18. September in der Grafschaftskirche in Castell zu erleben.
Nicht nur Barock: Beethoven und Mozart
Am gleichen Abend ist im Stadttheater Amberg mit der Akademie für Alte Musik Berlin ein Kammerorchester zu Gast, das zur Weltspitze der historisch informiert spielenden Ensembles zählt. Michael Hofstetter dirigiert ein Programm mit Werken von Mozart und Beethoven, die beide Gluck sehr schätzten. «Wir wollen die Gluck Festspiele ausbauen zu einem europäischen Festival, bei dem man die spannendsten Ensembles und Stars der Barockszene erleben kann», beschreibt Hofstetter seine Festival-Vision.
Das Detailprogramm (Änderungen vorbehalten – Infos unter www.gluck-festspiele.de):
16. September
Ort: Stadttheater Fürth, 19:30 Uhr
Künstler: Samuel Mariño, Ayelet Kagan, Solist des Tölzer Knabenchors, Michael Hofstetter, Calmus Ensemble, Kammerchor Josquin des Préz, Händelfestspielorchester Halle Programm: Gluck «Orfeo ed Euridice » (Parma-Fassung)
17. September
Ort: Historischer Reitstadel in Neumarkt, 20:00
Uhr Künstler: Samuel Mariño, Michael Hofstetter, Händelfestspielorchester Halle Programm: «Gipfeltreffen Gluck-Händel»
und
Ort: St. Lorenz-Kirche in der Gluck-Stadt Berching, 20:00 Uhr
Künstler: Calmus Ensemble
18. September
Ort: Grafschaftskirche in Castell, 17 Uhr
Künstler: Calmus Ensemble
und
Ort: Stadttheater Amberg, 19:30 Uhr
Künstler: Akademie für Alte Musik Berlin / Leitung: Michael Hofstetter / Danae Kontora, Sopran Beethoven: Ouvertüre zu Coriolan op. 62, Mozart: Konzertarie „Popoli di Tessaglia“ KV 316, Beethoven: 3. Sinfonie in Es-Dur op. 55 (Eroica)
19. September
Ort: Dorfmühle Lehrberg (bei Ansbach), 17:00 Uhr
Künstler: Samuel Mariño, Michael Hofstetter, Händelfestspielorchester Halle Programm: «Gipfeltreffen Gluck-Händel»