Grüß Dich, lieber Wolfgang!
Ich denke, Du hättest kein Problem damit, wenn wir per Du wären. Da bin ich mir ganz sicher. Jeder, der Deine Briefe kennt und weiß, was für ein cooler, unangepasster Zeitgenosse Du gewesen bist, dem sollte das klar sein. „Scheiß Dir nichts“, um in Deiner Sprache zu bleiben.
Heute, am 27. Januar 2021 würdest Du Deinen 265. Geburtstag feiern. Ich weiß jedoch nicht, ob das so ein Jubeltag für Dich wäre. Wir leben, vor allem kulturell, in einer ziemlich düsteren Zeit. Erstens würdest Du Dich wundern, weshalb alle mit Masken durch die Gegend irren, obwohl der Fasching noch auf sich warten lässt. Zweitens, so vermute ich, wärst Du von den Technologien, die wir heute nutzen, vollkommen überfordert. Und drittens, wärst Du vielleicht verblüfft, warum die Menschen Deine Musik nicht mehr kennen würden. Viele zumindest.
Obwohl: Halt! Dass man Dich nicht überall schätzt, dieses Gefühl dürftest Du schon kennen. Waren doch gewisse „Förderer“ und Financiers Deiner Musik auch nicht immer die Höflichsten. Du, sag einmal: Wie war denn das nun mit dem Colloredo? Hat Dich der „Schweinepriester“ wirklich in den Hintern getreten? Oder hast Du da ein wenig auf den Putz gehauen und übertrieben? Gib’s zu, mein Lieber! Hast vermutlich wieder…
Den Rest des Briefes gibt es bei Klassik begeistert zu lesen, dem Blog von Andreas Schmidt