Vor dem Bayreuther Festspielhaus soll diesen Sommer wieder der rote Teppich ausgerollt werden © Tobias Hase
Was im Grunde schon vorher bekannt war, wurde jetzt nochmals offiziell bestätigt: Bayreuther Festspiele 2021 finden statt. Das haben der Verwaltungsrat und die Geschäftsführung des Wagner-Festivals entschieden, lies Pressesprecher Hubertus Herrmann am Freitag wissen. Beginnen soll das Festival am 25. Juli.
Laut Verwaltungsratsvorsitzenden Georg Freiherr von Waldenfels war die Entscheidung allerdings umstritten. „Das wurde schon unterschiedlich gesehen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in München. Vor wenigen Tagen hatte bereits Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger die Zusage gegeben. Allerdings machte er diese von der Zuschauerzahl abhängig, die zulässig sein wird. Drei Modelle seien unter Pandemiebedingungen möglich, so Ebersberger: 900, 450 oder 200 Zuschauer pro Vorstellung – während das Festspielhaus eigentlich 1937 Plätze bietet.
Wie die endgültige Entscheidung diesbezüglich ausfallen wird, sei aufgrund der aktuellen Lage jedoch schwierig. Pressesprecher Hermann gestern dazu: „Weil die Entwicklung der Pandemie nach wie vor einer großen Dynamik unterliegt, können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine abschließenden Aussagen zur Zuschauerkapazität getroffen werden.“ Zuvor hatte es geheißen, die Zusagen gälten nur, wenn pro Vorstellung zumindest 900 Personen zugelassen werden. Nur dann seien die Gesellschafter der Bayreuther Festspiele bereit, die finanziellen Defizite auszugleichen, hieß es damals vonseiten des Bayreuther Oberbürgermeisters Ebersberger. Nach derzeitigen Konzepten, ist eine Besucherzahl von nur 235 Personen pro Vorstellung erlaubt, wie der Onlinedienst der Nürnberger Nachrichten berichtet.
Bemerkung am Rande: Laut geltender Rechtslage wäre eine Zusage im Augenblick eigentlich gar nicht möglich. Allerdings hoffe man, wie Verwaltungsratsvorsitzender Georg Freiherr von Waldenfels am Samstag betonte, dass sich das ändern werde: „Wir sind optimistisch, dass sich das bis zum Sommer ändert. Dann werden wir eine höhere Impfquote haben. Außerdem ist der Sommer der natürliche Feind des Virus‘.“
Normalerweise bestreiten die Bayreuther Festspiele den laufenden Betrieb zu 65 Prozent aus Einnahmen. Die fehlenden Einnahmen fordert von Waldenfels von den Gesellschaftern ein. „Kultur ist teuer“, sagte er. Dabei verwies er auf andere Häuser und Festivals, die das so machen, wie die Salzburger Festspiele und die Bayerische Staatsoper in München.
Quelle:
(1) Nordbayern.de, https://www.nordbayern.de/kultur/sind-optimistisch-bayreuther-festspiele-sollen-im-juli-stattfinden-1.11040161
(2) Nordbayern.de, https://www.nordbayern.de/kultur/entscheidung-bayreuther-festspiele-finden-statt-1.11039887