Er ist der „Frontmann“, auf den sich die Wiener Philharmoniker verlassen. Als Volkhard Steude beim berühmtesten Orchester der Welt 1994 den Konzertmeister-Posten übernommen hat, war aber schon klar: Seine Solistenkarriere werde der gebürtige Leipziger nicht komplett an den Nagel hängen. Im MuTh ⇒, Wiens modernstem Konzertsaal, zeigt sich der Primgeiger nun von einer anderen Seite.In kleiner Formation, intim, als Kammermusiker mit nur drei Partnern an seiner Seite: Pianist, Cellist und Bratschist. Dazu der samtweiche Klang seiner Stradivarius 1714 ex Smith-Querson, eine Leihgabe der österreichischen Nationalbank.
Warum Mozarts Klavierquartette keine Hausmusikschlager wurden, weiß Biograf Nissen zu begründen. „Das Fremdartige“, die Originalität und die „eigenthümliche Gestalt“ verblüfft, „ihr vom Gewohnten Abweichendes verwirrt“, schrieb der Däne, der als Mozart-Forscher in die Geschichte einging. Als Ehemann von Mozarts Witwe Constanze saß der Diplomat direkt an der Quelle.
Das erste Klavierquartett in g-Moll, 1785, mitten in der Arbeit am „Figaro“ komponiert, verkaufte sich so schlecht, dass Verleger Hoffmeister kein weiteres verlegte. Bei Volkhard Steude liegt dieses unterrepräsentierte Juwel sicherlich in guten Händen. Ein visionäres Meisterwerk, das bereits das musikalische Fenster in die Romantik weit aufreißt.
Termin:
Dienstag 05. Dezember 2023 | 19:30 Uhr
MuTh
Am Augartenspitz 1, 1020 Wien
Iku Miwa, Klavier
Volkhard Steude, Violine
Elmar Landerer, Viola
Wolfgang Härtl, Violoncello
Hier gibt es Tickets ⇒