Staraufgebot beim Gstaad Menuhin Festival 2019

Foto: Sol Gabetta © Marco Borggreve

Von Yuja Wang, über Sol Gabetta und Gautier Capuçon, bis hin zu Klaus Florian Vogt

Pressekonferenz, Gstaad Menuhin Festival, 1. April 2019
Maison de la Radio, Paris

Wenn das Gstaad Menuhin Festival zur Pressekonferenz lädt, dann findet diese nicht irgendwo statt, sondern über den Dächern von Paris – strahlendes Frühlingswetter, prächtiger Rundblick und einwandfreie Sicht auf den Eiffelturm inklusive.

Doch nicht nur das Panorama, das einem aus dem 22. Stock des Maison de la Radio geboten wird, ist atemberaubend, auch das Programm des 63. Gstaad Menuhin Festivals kann sich sehen lassen. Mit einem Staraufgebot der Extraklasse lockt das zweitgrößte Festival der Schweiz vom 18. Juli 2019 bis zum 6. September 2019 in das Berner Oberland.

Von den Pianisten Yuja Wang und Khatia Buniatishvili, über die Sängerinnen Cecilia Bartoli und Ute Lemper, die Geigerinnen Vilde Frang und Hilary Hahn, bis hin zu den Cellisten Gautier Capuçon und Sol Gabetta, reichen sich die Stars der Szene die Klinke in die Hand.

Besonders erwähnenswert ist die argentinische Ausnahmecellistin Sol Gabetta, die ihr feuriges Temperament, ihr Können und ihre Leidenschaft bereits am Tag zuvor mit Beethovens Triplekonzert unter Beweis hat stellen können. An ihrer Seite Vilde Frang und der ausgezeichnete französische Pianist Bertrand Chamayou, der beim 63. Gstaad Menuhin Festival als „Artist in Residence 2019″ ebenso öfters zu erleben sein wird.

Ein Themenschwerpunkt des Festivals – wie könnte es anders sein – ist der französischen Musik gewidmet. Komponisten wie Saint-Saëns, Fauré, Ravel, Chopin und Messiaen stehen auf dem bunt gemischten Programm, das an besondere Spielorte entführen wird. Neben dem Festivalzelt Gstaad finden viele der Konzerte in den Kirchen der Region statt und werden „für ein unvergessliches Erlebnis sorgen und ein besonderes Naheverhältnis zu den Künstlern erschaffen”, sagt Intendant Christoph Müller.

Weitere Highlights bilden hochkarätige Klavier-Recitals mit Sir András Schiff, Fazil Say, Kristian Bezuidenhout und Alexander Melnikov. Klaus Florian Vogt, einer der besten Tenöre des deutschen Opernfachs, gibt Opernarien aus Werken Richard Wagners, der österreichische Klarinettist Andreas Ottensamer einige Kammermusikabende.

Am Pult stehen werden große Namen: Unter anderen der junge israelische Dirigent Lahav Shani und der Österreicher Manfred Honeck, der als Leiter der Gstaad Conducting Academy jungen Dirigenten und Dirigentinnen auch sein Wissen weitergeben wird. Bereits zum fünften Mal wird einer oder eine der Glücklichen den Neeme Järvi Preis erhalten. Unter der Leitung Marco Armiliatos spielt das Orchester des Opernhauses Zürich die Oper „Carmen” in einer konzertanten Aufführung.

Anlässlich des 20. Todesjahres Lord Yehudi Menuhins ist es auch ein großes Anliegen, dessen Erbe weiterzutragen, in dem seine Projekte aufrechterhalten werden. Das 63. Gstaad Menuhin Festival bietet hochbegabten jungen Musikern der Menuhin School in London, Solisten der International Menuhin Music Academy (IMMA) und Preisträgern der Stiftung Kiefer-Hablitzel eine große Plattform. Zu erleben sein werden die jungen Stars von morgen in sechs „Matinees des Jeunes Etoiles”, jeweils samstags in der Kapelle Gstaad.

Musikalische Erlebnisse abseits der Gewohnheiten bieten nicht nur die intimen Räumlichkeiten der Kapellen, sondern auch Improvisationen der Pianistin Gabriela Montero über den Stummfilm „Der Einwanderer” (Charlie Chaplin), das Zusammentreffen des Janoska Ensembles mit dem Jazzgitarristen Biréli Lagrène, und der Chansonabend mit Ute Lemper.

Ein weiterer Leckerbissen erwartet die Besucher zum Ende des Festivals. Für dieses Jahr konnte mit der Staatskapelle Dresden eines der führenden Orchester weltweit gewonnen werden. Unter der Leitung des südkoreanischen Dirigenten und Pianisten Chung Myung-whun wird das diesjährige Festival genauso beendet werden, wie es mit der Geigenvirtuosin Patricia Kopatchinskaja knapp zwei Monate zuvor begonnen haben wird – hochkarätig!

Finanziert wird das Gstaad Menuhin Festival, das nur zu 15 Prozent von Subventionen abhängig ist, überwiegend durch Kartenverkäufe, Mäzenatentum, Stiftungen und aus der Privatwirtschaft.

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