Geheim sieht anders aus: Matinee zur Spielzeit 2023/24 an der Wiener Staatsoper

Bogdan Roščić
Foto: Bogdan Roščić © Lalo Jodlbauer

Programmpräsentation an der Wiener Staatsoper. Das ist meistens gleich gesetzt mit hohen Erwartungen und möglichen Erneuerungen. Mit wem oder was, Direktor Bogdan Roščić das Publikum ins Haus am Ring locken will, erfährt man kommenden Sonntag. Live aus der Wiener Staatsoper überträgt man auf dem eigenen Streaming-Portal die Programmpräsentation für die Saison 2023/24. (mehr …)

Pathys Stehplatz (22) – „Figaro” an der Wiener Staatsoper: Barrie Koskys zweiter Streich, folgt so gleich

Barrie Kosky im Mahler Saal der Wiener Staatsoper
Foto: Barrie Kosky beim Regieportrait im Mahler Saal der Wiener Staatsoper © Jürgen Pathy

Bühne frei für Glamour pur. Das heißt es ab 11. März 2023 an der Wiener Staatsoper. Da lässt Barrie Kosky nämlich seine Deutung des Da Ponte-Mozart-Meisterwerks „Le nozze di Figaro“ von der Leine. Erwarten darf man viel: Nicht nur optische Reize, die da womöglich wieder über die Bretter flitzen könnten. Kosky ist bekannt für seine ausgefeilte Personenführung. Auch vielversprechende Stimmen, wie die Susanna der Neuproduktion, die bereits im Vorfeld eine Kostprobe geboten hat.

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Pathys Stehplatz (19) – Dirigent Antonello Manacorda lässt jeglichen Mut vermissen

Philippe Sly und Kyle Ketelsen in "Don Giovanni"
Foto: Kyle Ketelsen und Philippe Sly in "Don Giovanni" © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Wiener Staatsoper, 1. Februar 2023
Don Giovanni, Wolfgang Amadeus Mozart

Barrie Kosky, Inszenierung
Antonello Manacorda, Musikalische Leitung

von Jürgen Pathy / Klassikpunk

So langweilig kann Mozart klingen. Bereits nach den ersten Takten war klar, das wird sich ziehen wie Kaugummi. Das zu „überstehen“ wird eine Herausforderung – nicht die einzige vielleicht, die größte aber bestimmt. Mit so einem Gedanken bereits bei der Ouvertüre von Mozarts „Don Giovanni“ konfrontiert zu sein, sollte heutzutage eigentlich nicht mehr passieren. (mehr …)

Der banale Anspruch an die Regie: Keine widersprüchliche Ästhetik zwischen Musik und Bühne

Christian Gerhaher in Simon Stones Inszenierung von Wozzeck an der Wiener Staatsoper
Foto: Bei Regisseur Simon Stone landet Wozzeck (Christian Gerhaher) im Wiener Arbeiterbezirk Simmering © Michael Pöhn

Antwort auf eine Frage, die Prof. Karl Rathgeber mir gestellt hat. Nachdem er Pathys Stehplatz (17) mit “einem gewissen Vergnügen” gelesen hat, ist ihm eine Sache eher aufgestoßen: Ist es die Aufgabe der Oper, die Aufgabe von Kunst, um “Abstand von der Realität zu gewinnen“? (mehr …)

Pathys Stehplatz (17) – Zwischen Tyrannei, Regietheater und Tradition: Staatsoperndirektor Bogdan Roščić lotet in Wien die Grenzen aus

Bogdan Roščić
Foto: Bogdan Roščić © Lalo Jodlbauer

Wenn das Wort Regietheater fällt, stellt es vielen die Zehennägel auf. Drehende Bühnen, vor lauter Symbolik kaum zu entschlüsselnde Sujets und als Höhepunkt der Entgleisungen: Ein Lohengrin, der ohne Schwan in Brabant auftaucht. Hätten viele vor Jahrzehnten kaum für möglich gehalten. Seit den 1980er Jahren ist alles anders. Da hatte sich das Wort „Regietheater“ bereits etabliert.

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Pathys Stehplatz (16) – Philippe Jordans vermeintlicher Zwist mit den Wiener Philharmonikern: Beim „Rosenkavalier” ist davon nichts zu spüren

Dirgent Philippe Jordan
Foto: Philippe Jordan © Johannes Ifkovits

Zu meiner Schande, ich gebe es zu: Ich hab den „Rosenkavalier“ noch nie zuvor gesehen. Der Grund ist ganz einfach – weil die „Salome“ oder eine „Elektra“ eher meinen Geschmack zu treffen scheinen. Ein Irrtum, wie sich nun herausstellen sollte. An der Wiener Staatsoper hat ein Staraufgebot für volle Reihen gesorgt. Meister im Graben: Philippe Jordan, der, seitdem er angezählt ist, das Publikum mit absoluter Mehrheit hinter sich zu scharen weiß. 2025 verlässt Jordan die Wiener Staatsoper. Sein Vertrag als Musikdirektor wurde nicht verlängert.

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Bis die Polizei kommt: Simon Stones umstrittene “La Traviata” spaltet die Gemüter

Kristina Mkhitaryan und Amartuvshin Enkhbat in "La Traviata" an der Wiener Staatsoper
Foto: Kristina Mkhitaryan und Amartuvshin Enkhbat in "La Traviata" an der Wiener Staatsoper © Michael Pöhn

Wiener Staatsoper, 29. Oktober 2022
La Traviata, Giuseppe Verdi, Francesco Maria Piave

von Jürgen Pathy 

Etwas mehr Schmutz – den hätte es musikalisch zeitweise durchaus vertragen. An der Wiener Staatsoper leitet Thomas Guggeis, 29, gerade die aktuelle Serie von “La Traviata”, der meistgespielten Oper von Giuseppe Verdi. Höhepunkte setzt der blutjunge Dirigent erst zum Ende. Zuvor führt er zwar ein feines, beinahe schon edles Dirigat, schlüpft aber viel zu sauber in die Partitur, die durchaus mehr Derbheit vertragen könnte. Vielleicht aber auch nur, um das Regiekonzept zu unterstützen. (mehr …)